KI im Kundenservice: Analyse & Impact

Datengrundlage: Studien und Analysen bis April 2024

Schlüsselzahlen

  • Aktive Nutzung von KI im Kundenservice: 67% (Gartner 2024)
  • Durchschnittliche Effizienzsteigerung: 55% (McKinsey 2024)
  • Erwartetes Marktwachstum: CAGR von 25,3% bis 2027 (Deloitte)

Wichtigste Trends 2024

a) Generative KI & Large Language Models

  • 72% der Unternehmen planen oder implementieren bereits GenAI
  • Fokus auf kontextsensitive Konversationen
  • Multimodale Fähigkeiten (Text, Sprache, Bilder)

b) Personalisierung

  • 83% der Kunden erwarten personalisierte Erfahrungen
  • KI-gestützte Vorhersage von Kundenverhalten
  • Echtzeit-Anpassung der Kommunikation

c) Omnichannel-Integration

  • 90% Integration über alle Kanäle
  • Nahtlose Übergänge zwischen Kanälen
  • Konsistente Kundenerfahrung

Hauptvorteile von KI im Kundenservice

  • Produktivitätssteigerung: 75%
  • Kundenzufriedenheit: 68%
  • Kostenreduzierung: 45%
  • Schnellere Antwortzeiten: 70%
  • 24/7 Verfügbarkeit: 100%

Effizienzkennzahlen

  • Durchschnittliche Reduktion der Bearbeitungszeit: 42%
  • First Contact Resolution Rate: Steigerung um 35%
  • Automatisierungsrate einfacher Anfragen: 78%

Aktuelle Hauptherausforderungen

Die folgenden Herausforderungen basieren auf der Capterra-Studie 2024, bei der 2.307 Kundenservice-Mitarbeiter weltweit befragt wurden. Die Prozentsätze geben den Anteil der Befragten an, die die jeweiligen Herausforderungen als die größten identifiziert haben.

  • Datenschutz und Compliance: 52% der Befragten sehen Datenschutz und Compliance als größte Herausforderung beim Einsatz von KI im Kundenservice.
  • Integration mit bestehenden Systemen: 48% nannten die Integration von KI in bestehende Systeme als wesentliche Herausforderung.
  • KI-Halluzinationen und Genauigkeit: 45% sind besorgt über die Genauigkeit der KI und mögliche Fehlinterpretationen oder "Halluzinationen".
  • Mitarbeiter-Schulung: 41% sehen die Notwendigkeit von Schulungen für Mitarbeiter als Herausforderung an, um effektiv mit KI-Systemen zu arbeiten.
  • Balance zwischen Automation und menschlichem Touch: 38% der Befragten finden es schwierig, das richtige Gleichgewicht zwischen automatisierten Prozessen und persönlichem Kundenkontakt zu finden.

Lösungsansätze

Basierend auf den Antworten der Teilnehmer wurden folgende Lösungsansätze identifiziert:

  • Transparenz: 75% der Unternehmen kommunizieren den KI-Einsatz offen, um das Vertrauen der Kunden zu stärken.
  • Hybridmodell: 82% nutzen eine Kombination aus menschlichem und KI-gestütztem Kundenservice, um die Vorteile beider Ansätze zu nutzen.
  • Kontinuierliches Training: 90% investieren in regelmäßige Updates und Schulungen für Mitarbeiter, um mit den neuesten KI-Entwicklungen Schritt zu halten.

ROI-Analyse (10-Jahres-Prognose)

Grundannahmen

  • Jährliche Mitarbeiterkosten: €50.000
  • Durchschnittliche Zeitersparnis pro Woche:
    • • Langsamer Lerner: 0,8 → 2,4 Stunden
    • • Durchschnittlicher Lerner: 1,0 → 3,0 Stunden
    • • Schneller Lerner: 1,2 → 3,6 Stunden

Effizienzsteigerung

  • • Jahre 1-3: 20% jährliche Steigerung
  • • Jahre 4-7: 15% jährliche Steigerung
  • • Jahre 8-10: 10% jährliche Steigerung
  • • KI-Modell-Verbesserungen eingerechnet
Jahr Langsamer Lerner Durchschnittlicher Lerner Schneller Lerner

Zukunftsprognosen (2024-2026)

Erwartete Entwicklungen

  • Vollständig autonome Kundenservice-Systeme: 35% bis 2026
  • Integration von multimodalen KI-Systemen: 85% bis 2025
  • Predictive Customer Service: 70% Adoption bis 2025
  • KI-gestützte Emotionserkennung: 55% Implementierung bis 2026

Investitionstrends

  • 89% planen erhöhte KI-Investitionen
  • 73% fokussieren auf GenAI-Integration
  • 65% investieren in KI-Schulungen

Klarna Chatbot Erfolgsgeschichte

Leistungskennzahlen

  • 2,3 Millionen Unterhaltungen geführt
  • Bearbeitet 66% aller Chats des Kundendienstes
  • Entspricht der Arbeit von 700 Vollzeitmitarbeitern
  • Kundenzufriedenheit gleichauf mit menschlichen Mitarbeitern
  • 25% Rückgang der wiederholten Anfragen
  • Anliegen werden jetzt in unter 2 Minuten erledigt (vorher 11 Minuten)

Globale Verfügbarkeit

  • In 23 Märkten rund um die Uhr verfügbar
  • Kommuniziert in über 35 Sprachen
  • Verbesserte Kommunikation mit Einwanderer- und Auswanderergemeinden

Finanzielle Auswirkungen

  • Schätzungsweise 40 Mio. $ Gewinnsteigerung für 2024

Zitate

"Dieser KI-Durchbruch in der Kundeninteraktion bedeutet verbesserte Kundenerlebnisse zu besseren Konditionen, interessantere Aufgaben für unsere Mitarbeiter:innen und bessere Renditen für unsere Investoren." – Sebastian Siemiatkowski, CEO von Klarna

Funktionen des KI-Assistenten

  • 24/7 Kundenservice-Experte: Zuverlässige Anlaufstelle für alle Kundenservice-Bedürfnisse.
  • Persönlicher Finanzassistent: Bietet Echtzeit-Updates zu ausstehenden Zahlungen und unterstützt verantwortungsbewusstes Finanzverhalten.
  • Mehrsprachiger Chat-Support: Bearbeitet Anfragen in über 30 Sprachen.

Diagrammbeschreibung

Das Diagramm zeigt den Anteil der vom KI-Assistenten und vom menschlichen Support bearbeiteten Kundenanfragen. Der KI-Assistent übernimmt dabei 66% aller Anfragen, während der menschliche Support die restlichen 34% bearbeitet.

Spezifische Verbesserungen

  • Durchschnittliche Antwortzeit: von 15 auf 2 Minuten
  • First Contact Resolution: von 65% auf 89%
  • Mitarbeiterzufriedenheit: Anstieg um 42%
  • Kostenersparnis pro Monat: 245.000€

Studie zum Einsatz generativer KI in Unternehmen

Veröffentlicht am 14.8.2023
Geschrieben von Ines Bahr

Generative Künstliche Intelligenz ist für jeden greifbar und immer mehr Unternehmen integrieren sie in ihre Arbeitsprozesse. Wofür nutzen Beschäftigte in deutschen Unternehmen generative KI, welche Vorteile hat sie und wie wirkt sich ihr Einsatz auf die Produktivität aus? Welche Bedenken haben Anwender und wie berechtigt sind diese?

3 wichtige Fakten über die Nutzung von generativer KI in Unternehmen

1. Generative KI wird am häufigsten für die Texterstellung genutzt

Artikel, Videos, Visualisierungen... Die Möglichkeiten für generative KI sind vielfältig und lassen sich perfekt an die Geschäftswelt anpassen, indem sie den Beschäftigten bei der Erstellung einer Vielzahl von Inhalten helfen, die für den Fortschritt ihrer Arbeit wichtig sind. Wenn es einen Bereich gibt, in dem diese Technologie besonders häufig eingesetzt wird, ist es das Schreiben und Bearbeiten von Texten: Fast die Hälfte der generativen KI-Nutzer (47%) verwendet die Technologie für die Texterstellung und 44% für die Textbearbeitung.

2. Generative KI in Unternehmen: eine von Mitarbeitern initiierte Praxis

Es ist schön zu sehen, dass Mitarbeiter die Initiative ergreifen, wenn es um die Einführung neuer Technologien geht, um ihre Arbeit zu erleichtern und Produktivität zu erhöhen.

In 57% der Unternehmen wurde die Einführung der generativen KI von den Mitarbeitern initiiert, in 39% hat das Führungsteam eine Richtlinie eingeführt.

93% der Mitarbeiter, die generative KI nutzen, haben ihren Arbeitgeber darüber informiert. Das ist wichtig, da Unternehmen sie unterstützen und Richtlinien aufstellen können, damit die Nutzung auch sicher und qualitativ hochwertig ist. In 61% der Unternehmen wurden Regelungen oder Richtlinien für Mitarbeitende eingeführt, die generative KI-Tools bei der Arbeit einsetzen.

3. Erhöhte Produktivität, häufige Nutzung und Geldeinsparungen weisen auf die Zufriedenheit der Nutzer hin

74% der Nutzer verwenden generative KI mehrmals pro Woche

Wir fragten die Mitarbeitenden, die generative KI für ihre Arbeit mindestens ein paar Mal pro Monat nutzen, wie oft die neue Technologie tatsächlich zum Einsatz kommt. Ganze 27% nutzen generative KI mehrmals täglich, 47% ein paar Mal in der Woche und 26% ein paar Mal im Monat.

Nicht nur in der Häufigkeit der Verwendung sieht man, dass Nutzer mit der Technologie zufrieden sind. Auch die Produktivität von generativen KI-Tools wird äußerst gut bewertet.

90% sind aufgrund generativer KI produktiver

Lediglich 1% der KI-Nutzer geben an, dass ihre Produktivität negativ beeinflusst wird, während 9% keinen Einfluss bemerken. Die restlichen 90% berichten von einem positiven Produktivitätsanstieg.

Worauf sollten Unternehmen achten, die generative künstliche Intelligenz einsetzen?

Risiken im Zusammenhang mit Cybersicherheit und Datenschutz

Die meisten der befragten Mitarbeiter glauben, dass die Hauptrisiken für Unternehmen, die generative KI einsetzen, mit der Cybersicherheit (48%) und den Risiken für den persönlichen/individuellen Datenschutz (46%) zusammenhängen.

Diese Gefahren müssen von den Unternehmen berücksichtigt werden, da wir derzeit nicht wissen, wie generative Tools der künstlichen Intelligenz Informationen, die wir mit ihnen teilen, später verwenden. Es ist wichtig zu bedenken, dass diese Systeme auf Daten angewiesen sind, die sie nicht nur aus dem Internet, sondern auch von ihren Nutzern beziehen.

Die größten ethischen Bedenken liegen im Datenschutz und dem übermäßigen Vertrauen in KI

Wenn wir nach ethischen Bedenken im Zusammenhang mit der Nutzung generativer KI-Tools fragen, dann sagen lediglich 3% der Studienteilnehmer, dass sie keine Bedenken haben. Unter dem Rest der KI-Nutzer werden die drei größten Bedenken genannt:

  • Datenschutz und Datensicherheit (50%)
  • Übermäßiges Vertrauen in KI (47%)
  • Vernichtung von Arbeitsplätzen (36%)

KI in Unternehmen: Eine Technologie mit vielen Vorteilen, die klare Rahmenbedingungen braucht

Zweifelsohne werden sich Arbeitsplätze mit generativen KI-Tools weiterentwickeln, und dieser Wandel kann als ein entscheidender Moment in der Geschichte angesehen werden. Der Einsatz von generativer KI am Arbeitsplatz hat das Potenzial, die Leistung der Beschäftigten zu steigern. Unternehmen können Aufgaben und Funktionen neu bewerten, so dass die Beschäftigten weniger Zeit mit automatisierbaren Aufgaben und mehr Zeit mit komplizierten Aufgaben verbringen können. 42% der Beschäftigten geben an, dass sie durch die generative KI mehr Zeit haben, sich auf höherwertige Aufgaben zu konzentrieren.

Auch wenn Unternehmen generative KI-Tools noch erforschen und prüfen, kann eine Unternehmensrichtlinie als Leitfaden dienen, um bewährte Praktiken und potenzielle Auswirkungen des Missbrauchs aufzuzeigen. 9 von 10 Befragten sind der Meinung, dass es Richtlinien zur Regulierung generativer KI-Tools an ihrem Arbeitsplatz geben sollte. 25% sind der Meinung, dass es beliebige Richtlinien geben sollte und 68%, dass strenge Richtlinien implementiert werden sollten.

Methodik

Um die Daten für diesen Bericht zu erheben, führte Capterra im Zeitraum vom 2. Juni bis 12. Juni 2023 eine Online-Umfrage unter 517 Mitarbeitern aus Deutschland durch. Die Teilnehmer wurden anhand der folgenden Kriterien ausgewählt:

  • Wohnen in Deutschland
  • Sind zwischen 18 und 65 Jahre alt
  • Sind in Vollzeit oder Teilzeit angestellt
  • Nutzen einen Computer/Laptop, um ihre täglichen Aufgaben bei der Arbeit zu erledigen
  • Verwenden für ihre Arbeit generative KI mindestens ein paar Mal pro Monat